Kategorie
Gruppe Berghund FCI-Nr 50
Historie
Herkunft Kanada Entstehung 18. Jahrhundert Der Neufundländer stammt vom ausgestorbenen Greater St. John's Dog ab Verwendung Fischerhund
Eckdaten
Alter 11 Jahre Gewicht Rüde 64-69 kg / Hündin 50-54,5 kg Grösse Rüde ca. 71 cm / Hündin ca. 66 cm
Wesen
Der Neufundländer ist ein massiver, kräftiger, gut bemuskelter und beweglicher Hund. Er gilt als wasserliebend, freundlich, ruhig und anhänglich.
Fell: Struktur und Farbe
Schwarz oder braun mit kleinen weissen Abzeichen an Brust und Zehen und weiss-schwarz. Das Fell des Neufundländers ist ein wasserundurchlässiges Stockhaar. Das Deckhaar ist mässig lang und gerade. Die Unterwolle ist weich und dicht. Am Kopf, am Fang und an den Ohren ist das Haar kurz und fein. Vorder- und Hinterläufe sind befedert. Die Rute ist vollständig von langem dichtem Haar bedeckt, welches jedoch keine Fahne bilden sollte.
Kopf und Schnauze
Der Kopf des Neufundländers ist massiv. Der Schädel ist breit mit leicht gewölbtem Scheitel und kräftig entwickeltem Hinterhauptbein. Der Stop klar ausgeprägt, aber nicht abrupt. Die Nase ist gross und gut pigmentiert mit gut entwickelten Nasenflügeln. Sie ist schwarz bei schwarzem und bei weiss-schwarzem Haarkleid, braun bei braunem Haarkleid. Der Fang ist quadratisch, tief und mässig kurz, mit kurzem feinem Haar bedeckt und ohne Falten. Die Mundwinkel sind klar abgezeichnet, aber nicht zu stark ausgeprägt. Die Backen sind weich. Scheren- oder Zangengebiss. Die Augen sind verhältnismässig klein und tief eingesetzt. Sie liegen weit auseinander und es ist keine rote Bindehaut sichtbar. Die Farbe ist dunkelbraun bei schwarzem und weiss-schwarzem Haarkleid, bei braunem Haarkleid ist ein hellerer Farbton zulässig. Die Ohren sind klein, dreieckig mit abgerundeter Spitze, gut hinten und seitlich am Oberkopf angesetzt und gut anliegend. Wenn beim erwachsenen Hund das Ohr nach vorne gelegt wird, reicht es bis zum inneren Augerwinkel derselben Seite.
Vom Hals zum Schwanz
Der Hals des Neufundländers ist kräftig, muskulös und gut auf den Schultern aufgesetzt. Er sollte keine übertrieben entwickelte Wamme aufweisen. Die Knochenstruktur ist überall massiv. Von der Seite gesehen ist der Körper tief und kräftig. Die Oberlinie ist vom Widerrist zur Kruppe horizontal und fest. Der Rücken ist breit mit kräftigen und gut bemuskelten Lenden. Die Kruppe ist breit und fällt in einem Winkel von ca 30° ab. Die Brust ist breit, geräumig und tief mit gut gerundetem Rippenkorb. Unterlinie und Bauch sind fast horizontal, nie aufgezogen. Die Rute ist kräftig und breit an ihrem Ansatz. Im Stand hängt sie gerade herab, allenfalls mit einem kleinen Bogen am Ende. Sie reicht bis zum Sprunggelenk oder geringfügig darunter. In der Bewegung wird sie gerade und waagrecht mit einer geringfügigen Biegung an der Spitze nach oben getragen. Sie ist nie über den Rücken gerollt oder zwischen die Hinterläufe geklemmt.
Der Bewegungsapparat
Die Vorderläufe des Neufundländers sind gerade und parallel. Die Schultern sind sehr gut bemuskelt und gut schräg nach hinten gelagert. Die Ellbogen liegen gut an der Brust an. Der Vordermittelfuss ist leicht schräg gestellt. Die Vorderpfoten sind groß und gut gerundet mit eng aneinanderliegenden, festen und kompakten Zehen. Eine Zwischenzehenhaut ist vorhanden. Das Becken ist kräftig, breit und lang. Der Oberschenkel ist breit und muskulös. Die Knie sind gut gewinkelt. Der Unterschenkel ist kräftig und recht lang. Der Hintermittelfuss ist verhältnismäßig kurz, gut tief angesetzt, beidseitig parallel und weit voneinander gestellt. Wenn vorhanden, sollten Wolfskrallen laut Standard entfernt sein. Das ist mittlerweile in Deutschland und einigen anderen Ländern per Tierschutzgesetz verboten, da es als kosmetische und daher unnötige Operation gilt. Beim Neufundländer zeigt der Bewegungsablauf einen guten Vortritt der Vorderläufe und einen starkem Schub aus der Hinterhand. Ein leichtes Rollen des Rückens ist natürlich. Wenn die Geschwindigkeit zunimmt, zeigen die Läufe die Tendenz, sich der mittleren Schwerpunktslinie des Körpers zu nähern, wobei die Rückenlinie horizontal bleibt.
Besonderheiten
Da Schiffe aus vielen Regionen in Neufundland anlegten, ist die Ahnenreihe des Neufundländers vermutlich international. Wegen der Affinität zu Wasser waren vermutlich Wasserhunde beteiligt, für das dichte Fell und die Größe kommen Herdenschutzhunde in Betracht. Die neufundländischen Hunde spalteten sich in zwei Linien, den kleineren St. John's Dog, der zum Vorfahren der Labradors wurden, und den grösseren St. John's Dog, der der Urvater von Neufundländer und Landseer wurde. Man benutzte die Hunde, um Menschen aus dem Wasser zu retten und Gegenstände von Schiff zu Schiff zu transportieren. 1886 wurde ein Rassestandard festgelegt. Da sie die Angewohnheit haben, in beinahe jedes Wasser zu springen, kann es mitunter zu Geruchsproblemen kommen.
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